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Die Führungskraft als Kitt in der digitalen Arbeitswelt?

Von John Delnoy, Geschäftsführer LUXX United Germany GmbH 

Was bedeutet es, den Mitarbeitern mehr Freiraum (im Kopf und am Arbeitsplatz) zu lassen bei gleichzeitiger Erhöhung der Schlagzahl? – Dass die Digitalisierung bereits erste messbare Auswirkungen auf die Leistung der Mitarbeiter hat, belegt die Studie der Universität St. Gallen.

Zwar sieht ein Großteil der sowohl jüngeren wie älteren Befragten die Digitalisierung der Arbeit grundsätzlich positiv. Doch fühlen sich 23 Prozent emotional erschöpft und 18 Prozent konstatieren Arbeits- und Familienkonflikte als Folge des digitalen Wandels. Als einen wesentlichen Hebel, um derartigen Auswirkungen entgegen zu wirken, macht die Studie „eine gute Beziehung zur Führungskraft“ aus.

Die Führungskraft als Kitt in der digitalen Welt? Fest steht: Das Individuum innerhalb der Organisation rückt mehr und mehr in den Fokus. Es soll möglichst virtuos mit den digitalen Ressourcen umgehen, die höhere Taktzahl mitgehen, dabei sein Wissen mit Kollegen, die es zum Teil nur „virtuell kennenlernt“, teilen. Die Führungskraft wiederum soll die Brücke zwischen Digital Natives oder Digital Immigrants schlagen, Entscheidungsprozesse transparent gestalten und nah dran sein an den Bedürfnissen der Mitarbeiter, um diese perfekt zu motivieren und vor dem emotionalen Ausbrennen zu schützen.

Für die Unternehmen stellt sich die Frage, wie sie die Führungskräfte für die Rolle des aktiven Gestalters des digitalen Wandels gewinnen. Denn der kulturelle Wandel durch die Digitalisierung lässt sich nicht „von oben“ verordnen. Jede Führungskraft muss dazu ihre eigene Vorgehensweise entwickeln – vor dem Hintergrund ihrer persönlichen emotionalen Möglichkeiten. Das LUXXprofile , das derzeit von der Universität Luxemburg entwickelt wird, setzt genau dort an. Denn es liefert anhand seiner Persönlichkeitsanalyse Antworten auf Schlüsselfragen: Wie stehe ich persönlich zu Veränderungen und welche Botschaften trage ich folglich bewusst und unbewusst in mein Team? Wie gelingt es, einerseits Zielvorgaben zu erreichen und Rahmenbedingungen zu schaffen und andererseits jeden Mitarbeiter innerhalb dieses Rahmens zu seiner persönlichen Höchstleistung zu motivieren? Letztlich sind dies Führungsanforderungen, die sich schon vor der Ära der Digitalisierung stellten. Durch den digitalen Wandel sind sie jetzt aber wie durch ein Brennglas sichtbar und verlangen umso mehr nach individuellen Antworten.